Monatsberichte
 

     

+++ im Monat August 2004 +++

     

 

HGV - Veranstaltung





„Boot klein, blubb blubb“


Das waren die ersten Worte meines 2 Jahre alten Sohnes als ich am Westufer des Idstedter Sees triefend nass ankam. Meine Familie und die Nachbarin hatten beobachtet wie ich mit unserem Kanu in einer starken Windböe gekentert war.

Anfang August wurde das Wetter besser.  

Idstedter See mit kabbligem Wasser

Das Boot war ein neu erworbenes 2’er Kanu aus Diolen (GfK), das ich bei erster Gelegenheit ausprobieren wollte. Leider hatte ich die Kippstabilität bei starkem Wind unterschätzt, und so kenterte ich am 15. Juli vormittags im ca. 17C kalten Wasser. Das Boot lag zuerst kieloben im Wasser, drehte sich nach ca. 30 Sekunden um, lief voll Wasser und begann mit der Spitze zu sinken. Lediglich der Stauraum der anderen Seite blieb ca. 20 cm über Wasser, weil eine Luftblase darin gefangen war. Trotz des kalten Wassers freute ich mich darüber und begann Richtung Nordufer, das am nächsten war, zu schwimmen. Der Versuch das Kanu zu ziehen oder zu heben war unmöglich, da das Wasser zum stehen zu tief war (mehr als 1,80m). Gerade als ich ca. 10m vom Ufer entfernt Grund berühren konnte, sah ich mit Schrecken, wie auch die Spitze des Kanus im Wasser verschwand. Mir war die Tiefe des Sees nicht bekannt und ich dachte an einen Totalverlust. Zwar merkte ich mir durch eine einfache Strichpeilung mit Bäumen und Büschen wo das Kanu untertauchte, jedoch fehlte mir zur genauen Ortsbestimmung die zweite Linie.

Um das Kanu wieder zu finden brauchte ich Hilfe. Am See lagen einige Ruderboote und ich dachte zuerst an einen Bootsverleih. Mir wurde freundlich erklärt, dass es sich um die Idstedter Angelsportgemeinschaft handelt und ich wurde an Herrn Voß als ersten Vorsitzenden verwiesen. Da Herr Voß in der Nähe des Sees wohnte, fuhr ich direkt zu ihm hin und erklärte ihm, was mir passiert war. Ohne zu zögern fuhren wir zum Klubhaus und machten ein Boot klar. Ich zeigte Herrn Voss die ungefähre Kenterstelle und wir suchten gemeinsam nach möglichem Treibgut oder etwas, das einen Hinweis zur Untergangsstelle gab. Außer einem Paddel, das wir am Ufer bergen konnten, sahen wir nur Wasser und kehrten nach ca. 45 Minuten um.

Mir wurde klar, dass ich zusätzliche Hilfe brauchte: der Einsatz eines Grundecholotes (Fischfinder) und einer zweiten Peillinie. Freundlicherweise bot mir Herr Voß die Möglichkeit an, ein Ruderboot auszuleihen, wenn ich nochmals suchen wollte.

Neue Bootsbrücke

Still ruht der See

Am 21. Juli war es soweit: Meine Frau hatte sich bei trübem Wetter mit unseren zwei Kindern am Strand zum Picknick versammelt und dirigierte mich durch Handzeichen zur ungefähren Untergangsstelle. Das Ruderboot hatte ich mit einem Fischfinder ausgestattet, der sehr gut funktionierte. Nach ca. 3 Stunden Rudern und Suchen bekam ich ein deutliches Echo auf dem Schirm. Dieses unterschied sich von den Fisch, Stein und Pflanzenechos ganz deutlich. Ich markierte die Stelle mit einer Boje und konnte zu meiner sehr großen Freude kurze Zeit später mit der verlängerten Gartenharke das Kanu bergen.
Als mein Sohn das Kanu sah freute auch er sich und sagte mit einem lächeln erneut: “boot klein, blubb blubb“.
An dieser Stelle möchte ich mich bei dem ersten Vorsitzenden der Angelsportgemeinschaft für seine sehr freundliche Hilfsbereitschaft und dem Angelverein für die Benutzung des Leihruderbootes danken. Andreas Karsten


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